Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Nähe von Nürnberg fuhr ich am Samstag nach Prien am Chiemsee. Der Samstag war nicht der beste Reisetag, denn leider stellte ich fest, dass aus NRW (erstes Ferienwochenende) schon viele Fahrzeuge hier unten unterwegs waren. Bis München kam ich zwar gut durch, aber dann war Stopp and Go bis zum Inntaldreieck. Mein Navi hatte mir pausenlos gesagt, ich solle bitte Landstraße fahren, dazu hatte ich aber keine Lust und der Zeitgewinn wäre nicht groß gewesen, vermute ich.
Ich hatte mir einen Campingplatz vor Prien reserviert. Besser wäre der andere direkt am See gewesen, ich hatte mich aber von dem warmen Swimming Pool blenden lassen. Als ich am Samstagmittag ankam, war das Gedränge in der Einfahrt riesengroß, so dass Fahrzeuge bis auf die Straße stehen mussten. Die Rezeption öffnete pünktlich um 14.00 Uhr, lieber ließen sie die Fahrzeuge so lange rangieren, bis keiner mehr auf die Straße ragte. Zehn Minuten eher zu öffnen, wäre etwas einfacher gewesen, die Rezeptionisten saßen jedoch noch im Schatten auf der Bank und rauchten.
Der von mir angemietete Platz erwies sich als ziemlich uneben. Ich habe keine Auffahrkeile an Bord und werde diese wahrscheinlich auch nicht haben. Ich achte nur darauf, dass mein Kopf höher liegt als meine Füße. Ich koche draußen und habe Unterlegstücke für den Kocher.
Am Ankunftstag erkundete ich, wie man mit dem Fahrrad nach Prien kommt. Die Fahrradwege sind ein wenig versteckt, ich fand auf dem Rückweg jedoch 2 Möglichkeiten. Dann ging ich in den Pool.
Am Sonntag fuhr ich mit dem Rad am See entlang, reservierte mir für den Abend einen Tisch in einem Restaurant am See, um Fisch zu essen. War dann sehr gut, ich hatte dafür zur Feier des Tages mein schönes Kleid angezogen, das allerdings beim Radfahren viel Bein zeigt. Wem das nicht gefällt, der kann wegschauen, dachte ich wieder einmal.
Zwischendurch war ich wieder im Pool, lernte ein sehr zutrauliches Pärchen kennen, dessen männlicher Teil sich nach, sagen wir, fünf Bier am Nachmittag als rechtsradikaler Sprüchenachsager entpuppte. Eigentlich sind das arme Leute, die sind ganz lieb, aber total mit Hassinformationen aufgepumpt, und die glauben alles! Als er anfing zu schreien, schlich ich weg, während er das sechste Bier holen ging.
Gestern machte ich eine Radtour bis Übersee. Leider erwischte ich einen Radweg etwas entfernt vom Ufer, durch ein Sumpf- und danach ein Waldgebiet. Dabei war ein ziemlicher Berg zu überwinden, um nicht durch das Gelände der JVA zu müssen. Ich hatte auf keinen Fall Lust, diesen Weg zurückzufahren und fand für den Rückweg die Strecke am See entlang, allerdings gleichzeitig parallel neben der Autobahn. Ich ging wieder in den Pool, weil ich wusste, dass die Radikalen nicht mehr da waren.
In der Nacht war ein recht starkes Gewitter, jedoch ohne Hagel. Ich habe eine Wetterapp, die mich verrückt macht. Sie hat gestern in kurzen Abständen irre Geräusche abgegeben und immer vor tennisballgroßen Hagelkörnern gewarnt. Das hat mich etwas verängstigt. So rollte ich bereits meine Markise ein.