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Fahrt nach Süden zweiter Teil

Heute bin ich fast schon eine Woche unterwegs. Letzten Samstag fuhr ich los. Meine erste Etappe war ein Campingplatz in Bühl in der Region nördlicher Schwarzwald. Richtung Süden war die Autobahn relativ frei, auf der Gegenfahrbahn sah ich mehrere Staus. Rückreise. Das ist nun schon seit Jahren mein Reiserhythmus,  ich fahre, wenn die anderen zurück müssen. Ich fuhr durch braune Landschaften, das Gestrüpp an den Autobahnrändern sieht aus wie nach einem Brand, auch wenn es von selbigem verschont wurde. Die Maisfelder vernotreift, bereits so viel wie möglich abgeerntet. Die Klimaanlage des Fahrraums richte ich hauptsächlich auf die Frontscheibe, damit das Navi nicht abschmiert. Das ist mir vor Jahren einmal passiert, und damals musste ich es für eine Weile in den Kühlschrank legen, damit es wieder zum Leben erwachte. 

Ich hatte einen Campingplatz nahe der Autobahn gewählt, zweites Kriterium war der Schwimmteich. Zuerst sagten sie mir, sie hätten nur einen Platz für eine Nacht für mich, dann waren es aber doch zwei Nächte. Ein kleiner Platz in voller Sonne. Die kleine Hecke als Trennstreifen zwischen den Plätzen war beidseitig so gut wie vertrocknet. 

Montag bin ich weitergefahren. Auf dem Land in der Gegend von Besancon habe ich eine Freundin besucht. Ich kam im Regen an, und der hat mir tatsächlich gute Laune gemacht. Am Dienstag bin ich dann zu einer anderen Freundin gefahren, die seit einigen Jahren im Zentralmassiv wohnt. So sehr ländlich, dass der Ort erst seit kurzem in die Navigation aufgenommen wurde. Dort machte ich zwei Tage Pause, weil wir uns viel zu erzählen hatten. Auch hier regnete es in einer Nacht.

Gestern fuhr ich weiter mit dem Ziel Aix-en-Provence. Ich startete im Nebel. Ich wusste, dass ich ungefähr 100 km Landstraße fahren musste, um auf die A7 bei Valence zu kommen. Ich hörte nicht auf das Navi, weil ich eine Straße ausgesucht hatte, die auch meine Freundin immer fährt, wenn sie nach Valence will. Das klappte auch ganz gut, außer einer ersten Extrarunde, bis ich die von mir ausgesuchte Route gefunden hatte. Irgendwann machte mir das Navi jedoch einen Vorschlag, der knapp 20 Kilometer sparte. Ich ließ mich darauf ein und bereute dies eine Stunde lang. Es führte mich doch tatsächlich über zwei Pässe mit Haarnadelkurven, und als ich den zweiten Gipfel erfahren hatte, meldete sich mein Auto und meinte, es brauche unbedingt zügig AddBlue. Ich brauchte eigentlich eine Toilette, aber beides war erst einmal nicht in Sicht. Endlich kam ich kurz vor Montélimar raus und fand eine Tankstelle mit Menschen (die zweite von mir angefahrene). Dort gab es, was ich brauchte. Und dann fuhr ich die Autobahn entlang bis Aix-en-Provence, wo ich in Hörweite der Autobahn einen schönen, schattigen Platz habe. In der Nacht gab es wieder ein Gewitter und ich hörte die Bäume sich beim Regen bedanken. Das Rauschen der Autobahn stört mich übrigens nicht in meiner Karre, übertönt es doch in der Nacht den Kühlschrank.

Gleich werde ich die Stadt besichtigen.

 

Hier bin ich im Zentralmassiv, wo ich die Freundin besuchte, die ich im Alter von 12 Jahren kennenlernte. Wir machten einen Spaziergang zu diesem Hinkelstein (menhir). Es ist nicht die Gegend von Asterix, sondern südlich von Saint Etienne.

Eindrücke von aix-en-provence