Pompei ist die Schreibweise der neuen Stadt. Das Foto zeigt das antike Pompeji In Richtung Golf von Neapel, der Vesuv befindet sich hinter mir. Leider war er heute in Wolken und ich konnte ihn nicht fotografieren. Ich bin auf einem von mehreren Campingplätzen und direkt gegenüber der wieder ausgegrabenen Stadt Pompeji.
Als ich gestern ankam, bekam ich zuerst einen Flyer mit den Ausflügen und Eintrittspreisen in die Hand gedrückt. Interessant sind die Preisangaben darin. Das antike Pompeji mit Audioguide kostet 9 Euro und mit einem echten Guide würde es 36 Euro kosten. Ein echter Guide wäre mir lieber, dachte ich, und es stellte sich dann heraus, dass das Ticket mit Audioguide 36 Euro kostet und mit dem echten 45. Ich nahm dann den echten.
Ich hatte mich gestern schon geärgert, weil es eine Kombitour Herculaneum / Vesuv gibt. Das könnte ich vergessen, wurde mir gesagt, weil man sich dazu mit einer Gruppe anmelden muss. Ich buchte nur den Vesuv, das ging und kostete natürlich auch mehr als da stand. Dazu muss man wissen, wurde ich belehrt, dass sie nur einen Teil des Preises groß ausdrucken, darunter steht in klein, was nicht eingeschlossen ist.
Die Führung durch das alte Pompeji ging um halb eins am Mittag los, es gab sie sogar auf Deutsch. Vorher war ich noch schnell in der Apotheke gewesen, weil mir mein Mückenspray ausgegangen ist. Danach kaufte ich noch etwas zum Abendessen. Dann spurtete ich auf die andere Straßenseite zum Eingang, wo sich die Gruppen trafen. Ich hatte mir nicht vorgestellt, wie groß diese antike Stadt war und was davon alles noch erhalten geblieben ist, viel mehr als die Reste des Forum Romanum in Rom. Kein Wunder, es wurde ja bekanntermaßen konserviert. Trotzdem seien etwa 70 Prozent bei der Ausgrabung verlorengegangen, vor allem im letzten Jahrhundert. Man war teilweise nicht vorsichtig genug und leider gab es viele Diebe. Auch ist ein Teil überhaupt noch nicht ausgegraben, das bleibt noch zu tun und wird sehr vorsichtig erfolgen.
Ich hatte schon viel über den Vulkanausbruch gelesen und gesehen. Aber jetzt konnte ich mir vorstellen, wie nah der Vesuv sich an der Stadt befindet und dass durch die immensen Massen an herausgeschleudertem Material ein Stück des Golfs von Neapel zugeschüttet wurde, so dass jetzt Land ist, wo vor dem Ausbruch die Küste war. Die Umstände eines erneuten Ausbruchs des Vesuvs sind übrigens derzeit ähnlich wie damals vor fast 2000 Jahren, und dann sind da ja auch noch die Phlegräischen Felder neben Neapel, die schon länger aktiv sind.
Ich lief durch die antiken Gassen mit ihren großen Steinen, die so arrangiert worden waren, dass das Regenwasser, nach unten laufend, aufgefangen und in Brunnen geleitet wurde. Da sind die Häuser, die im Inneren ein Regenauffangbecken hatten, da das Dach an dieser Stelle offen war. Das Wasser brauchte man nicht nur zum Trinken, sondern man heizte damit auch ein System, das als Heizung oder sogar als Sauna ausgebaut war. Während der Führung entluden sich ein paar Gewitter und es goss zwischendurch in Strömen. Es sei der erste Regen nach einer langen sommerlichen Trockenperiode, sagte der Guide. Als ich später wieder draußen war, musste ich riesige Pfützen umgehen, das Wasser floss kaum ab. Früher, in der antiken Zeit, waren sie schlauer als heute. Sie haben alles aufgefangen, mussten nicht durch die Pfützen latschen und hatten in trockenen Zeiten genug Wasser in ihren Brunnen.
Jetzt haben wir KI, aber was nützt sie uns, wenn so viel Wissen der Menschheit nicht mehr angewandt wird. Es ist ja noch nicht einmal verloren gegangen. Das machte mich sehr nachdenklich.
Morgen mache ich also den Ausflug auf den Vesuv und danach habe ich mein Programm noch nicht gestaltet. Ich sollte auf jeden Fall noch nach Neapel fahren. Das geht mit dem öffentlichen Bus. Dann wäre da noch Capri oder Herculaneum auf eigene Faust. Ich werde mich überraschen.
Foto Richtung Vesuv, den man aber leider wegen des Regens nicht sieht, eine der Straßen Pompejis, das Innere eines Hauses in der Straße der Bordelle. Die Menschen wurden unter der Asche konserviert und als diese mit Wasser in Verbindung kam, wurde sie hart. Die Körper darunter sind nach 2000 Jahren weg, aber man hat von den Hohlräumen Gipsabdrücke gemacht, so dass die sterbenden Menschen sichtbar gemacht werden konnten. Das Forum, und wie man sieht, schieben sich große Mengen an Touristen durch die Stadt, und sie alle haben dem Starkregen getrotzt. Deswegen und wegen des Regens machte das Fotografieren keinen Spaß.
Das Foto oben habe ich einen Tag später gemacht, als es nicht regnete. In Wirklichkeit sieht der Vesuv viel näher aus als auf dem Foto, übrigens war er ja zur Zeit des Ausbruchs 79 nach Christus viel höher.