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Bologna

Bologna, das ist die Stadt der zwei Türme. Für mich aber ist es die Stadt mit den unglaublich vielen Säulengängen. Hier kann es ruhig mal regnen, die gefühlt kilometerlangen überdachten Straßen schützen einen davor, und wenn man genug Geld hat, kann man in ganz vielen Geschäften versuchen, etwas zu finden. Es gelang mir dieses Mal nicht. Ich habe auf der Rückfahrt von der Adria zum zweiten Mal in Bologna einen Zwischenstopp eingelegt. Beim ersten Mal vor zwei Jahren hatte mich diese Stadt bereits fasziniert. 

 

Ein bisschen enttäuscht war ich bei der Ankunft auf dem schon bekannten Campingplatz in der Nähe der Messe, wo ich nach einem langen Stau auf der Tangenziale endlich ankam. Der Swimmingpool war einen Tag zuvor geschlossen worden, aber genau darauf hatte ich mich die ganze Fahrt über gefreut. Als ich abends ins Restaurant wollte und die alles reserviert hatten, hatte ich endgültig schlechte Laune.

 

Am nächsten Morgen besserte sich diese trotz einer schlechten Nacht aus irgendeinem dummen Grund.  Mein W-Lan-Router war aufgebraucht und ich hatte mitten in der Nacht die Idee, diesen nachzubestellen, so dass mir das Netz am nächsten Morgen wieder zur Verfügung gestanden hätte. Dabei stellte ich fest, dass das vom Ausland aus nicht geht und als ich mich kurz darüber aufregte, konnte ich nicht wieder einschlafen. Das war dumm von mir, aber ich hielt meinen Plan trotzdem ein. Dieser war, den Bus vom Campingplatz in die Stadt zu nehmen und dort ausgiebig in allen Läden nach etwas Besonderem zu suchen. Was ich nicht fand und auch kein Geld für irgendetwas ausgab, nur um was zu kaufen. Für mein Enkelkind fand ich dennoch ein paar Socken mit Pizzamotiven drauf. Die kaufte ich, und noch ein Buch bei Feltrinelli. 

 

Auf dem Rückweg traf ich an der Bushaltestelle eine Engländerin, die auch allein unterwegs war. Insgesamt traf ich in diesem Urlaub drei Frauen allein auf der Reise, immerhin. 

 

Am vorigen Donnerstag verließ ich Bologna Richtung Como, wo ich wieder den verschlunzten Campingplatz an der Autobahn ansteuerte, von wo aus man weder nach Como reinkommt noch den See sieht. Es regnete. Ich machte meine Einkäufe im schon bekannten Coop dort auf der anderen Straßenseite ein Stückchen weiter unten. Dort gibt es noch einmal italienische Produkte. Gegenüber ist das "Wiener Haus", da gibt es günstig was zu essen, nicht nur Schnitzel und Würstchen, aber auch die. 

 

Die Duschen und Toiletten auf dem Campingplatz sind gut, man findet immer einen Platz, direkt gegenüber ist eine meist günstige Tankstelle und danach ist man direkt wieder auf der Autobahn und kann Richtung Gotthard fahren. Trotzdem werde ich mir nächstes Mal was anderes aussuchen, mal sehen. 

 

Der Anstieg zum Gotthard verlief recht gut, es gab keinen Stopp and Go, aber es goss zweitweise in Strömen, ich sah aus den Augenwinkeln starke Sturzbäche von den Bergen herunterkommen, hatte ich so noch nicht gesehen. Oben angekommen, war plötzlich Stillstand. Nach einer halben Stunde ging es weiter bis zur Einfahrt in den Gotthard. Dort ist ja noch eine Ampel, aber es ging ab hier zügig. Ich stellte fest, dass sie die Zufahrt zum Gotthard vorher regeln und ab und zu dicht machen. Mehr als eine gute halbe Stunde hatte ich aber nicht gebraucht, um in den Tunnel zu gelangen. Und dann war ich nach den 17 km durch die Röhre wieder im deutschen Sprachraum. Irgendwann war ich in Basel, dann in Deutschland. Ich hatte vor, bis zur Höhe von Kehl zu fahren. Das hätte ich nicht tun sollen, ich kam 50 km vor dem Ziel noch in eine Vollsperrung, die länger dauerte als das Stehen vor dem Gotthard. Als ich endlich nach vier Uhr nachmittags in Achern auf dem Campingplatz ankam, war ich sehr geschafft. Auch hier war das Restaurant ausgebucht, die ließen mich aber wenigstens draußen sitzen. Man kann hier nichts zu essen kaufen und die einsame Fenchelknolle in meiner Karre lud mich nicht so wirklich zum Kochen ein. Durchgefroren sank ich später in mein Bett und schlief gut dem letzten Reisetag nach Hause entgegen. Dieser entpuppte sich als ein recht stauloser Samstag, so dass ich  früh am Nachmittag auf unseren Hof einbog. Und zu Ende war auch diese lange Reise.

 

Noch eine Bemerkung zum Schluss: Ich habe nicht nur in Restaurants gegessen, ich habe auch gekocht, Gemüse gegrillt, einmal ein Stück Schwertfisch, Tomatensuppe und Ratatouille habe ich mir zubereitet, meistens mit meinem Kombi-Außenkocher mit Grillfunktion. Ich brauche eine Außenlampe, stellte ich dabei fest. Und ich nahm mir vor, den Camper nicht mehr durch die LKW-Waschanlage zu schicken. Das ist tatsächlich nicht gut für die Plastikfenster. 

 

Noch ein paar Impressionen von Bologna, dabei auch die Türme.