Gestern Mittag zogen Wolken auf, dazu ein bisschen Wind. Das war für mich das Startsignal, um die Markise einzufahren. Als ich noch dabei war, notdürftig die Blätter abzufegen, was nicht wirklich geht ohne Leiter, kamen tatsächlich erste Regentropfen. Ich beeilte mich. Als ich fertig war, war der Himmel wieder blau und die Sonne knallte. Also ging ich zum Strand, nahm zwei ausgiebige Bäder und danach ging die aufgeweichte Kruste wieder auf und es brannte.
Was ich nicht vergessen möchte zu erwähnen: Als ich so vor mich hin schwamm, ist mir auch etwas Lustiges passiert. Genau vor meinem Gesicht flappte ein Fisch, mittelgroß, aus dem Wasser, und tauchte schnell wieder ein. Eine Warnung an mich, weniger Fisch zu essen? Ein lebendiger Fisch an der Backe fühlt sich tatsächlich anders an als ein toter auf dem Teller.
Nach meinem guten Abendessen, Tomatensalat mit Rührei, ging ich noch einmal zum Strand. Es war nach den drei Regentropfen etwas kühler als die Tage zuvor. Ich entdeckte eine eingezäunte Pflanze mit Etikett, dass dies eine zu schützende Art sei. Ich fotografierte noch ein bisschen das Meer und die Wolken und ging dann diesen Steinweg ins Meer hinein, siehe Foto oben. Am Ende der Steine traf ich ein polnisches Ehepaar, die machten das Foto. Ich sagte Spassiba, aber das fanden sie nicht gut, auf Polnisch heiße das Djiekuje. Als sie gegangen waren, blieb ich noch auf einem der Steine sitzen. Der Wind tat gut, ein paar Möwen umkreisten mich. Das wäre mal ein schöner Platz für die Nacht, dachte ich, als ich merkte dass die Steine etwas mehr vom Wasser umspült wurden. Da bin ich dann wieder auf den Strand zu balanciert. Man weiß das mit Ebbe und Flut am Mittelmeer nicht so genau, ich jedenfalls nicht.
Heute Morgen bin ich Joggen gegangen. Im Gegensatz zur Strecke um den Turner See ist es am Meer entlang ja flach, dafür ein paar Grad wärmer. Aber ich musste mich bewegen, und schwimmen wollte ich heute meinem Arm nicht antun. Ich lief nur die Hälfte einer normalen Runde, ein gutes Stück durch Schatten, was ich besser fand als nichts.
Jetzt habe ich schon alles eingeräumt, was nicht nass werden soll. Seit zwei Stunden donnert es, aber noch ist es trocken und ich sitze vor meiner Hütte. Während ich dieses schreibe, sehe ich schon wieder eine Meldung des Auswärtigen Amtes, man solle Italien meiden. Dieses Mal sind es die großen Städte in der Emilia Romagna. (Ich bin hier in der Emilia Romagna.) Es gäbe immer mehr Fälle des West-Nil-Fiebers, das durch Mücken übertragen wird. Kann sogar sein, dass es das war, was ich letztes Jahr hatte. Wer weiß. Fast scheint es mir, dass die deutsche Regierung den italienischen Tourismus schädigen will, das hat der Lauterbach letztes Jahr bereits versucht, nur weil ihm zu warm war. So etwas nennt man Mobben. Letzte Nacht habe ich übrigens unter meinem Mückennetz geschlafen, weil mich so ein kleines Biest in meinem Badezimmer angelacht hat.
ES REGNET!!